Spielautomaten Geschichte: die Anfänge

Der Begriff des Automaten kommt aus dem Altgriechischen. Er definiert Dinge, die sich von selbst bewegen. Dies geschah damals durch mechanische Zusammenhänge, die auf die Menschen einen gewissen Zauber ausüben konnten, wenn diese verborgen blieben. Nicht mehr durch die mechanische Ursache, sondern wie von Zauberhand schienen sich die Dinge in den Augen der Betrachter zu bewegen. Von den sich selbst öffnenden Tempeltüren in der Antike bis zu den ausgefeilten Konstruktionen in der Neuzeit war es allerdings noch ein weiter Weg. Zudem lagen weitere Beschleunigungsfaktoren für Automaten wie die Elektrizität, Computertechnologie und Künstliche Intelligenz (KI) noch außerhalb menschlicher Vorstellungskraft.

Als die Automaten laufen lernten

Bereits vor der Geschichte der Spielautomaten wurden mechanische Apparaturen zur Ergötzung der Allgemeinheit verwendet. Der französische Erfinder Jacques de Vaucanson sorgte im 18. Jahrhundert für ein beständiges Spektakel, indem er Tiere wie Enten zu beleben schien und auch einen Flötenspieler konstruierte, der das Flötenspiel beherrschte. Andere Erfinder nutzten ihre Zeit zur Herstellung von Androiden. Diese waren auf Volksfesten und Jahrmärkten eine Sensation, über die ganz Europa sprach. Ein weiteres spektakuläres Ereignis war der sogenannte „Schachtürke“ von Wolfgang von Kempelen aus dem Jahre 1769. Dieser gab über Jahre hinweg Vorführungen in Europa und besiegte die besten Schachspieler der damaligen Zeit. In der Apparatur hielt sich ein Schachmeister versteckt, der mithilfe von Hebeln die Züge ausführte.

Von Automaten zu Spielautomaten

Von Automaten für Unterhaltungszwecke bis zu Spielautomaten war der Weg nicht mehr so weit. Bevor die ersten Prototypen der Spielautomaten Geschichte entstanden, gab es im 19. Jahrhundert bereits Musikautomaten, die nach einem Münzeinwurf Lieder abspielten. Auch dienten zur selben Zeit Automaten mit sich drehenden Roulettescheiben dem Gewinnstreben. Die Roulettescheiben besaßen alternierende Farben. Wurde nach einem Münzwurf eine bestimmte Farbe getroffen, winkte eine Auszahlung. Dies war das Klima, als Charles August Fey im Jahre 1887 zur Tat schritt und mit seinem Spielautomat Liberty Bell die Geschichte der Spielautomaten revolutionierte sowie in die uns bekannten Bahnen lenkte.

Die Liberty Bell erblickt das Licht der Welt

Charles August Fey war ein amerikanischer Einwanderer aus dem bayrischen Vöhringen. Seine Liberty Bell war der erste Spielautomat in der Geschichte, der bereits Grundzüge moderner Slotmaschinen in sich trug. Fey verbaute in dem Automaten drei Metallreifen mit bedruckten Symbolen. Diese Metallreifen wurden in der Folge zu den vertrauten Rollen, Walzen bzw. Reels. Der erste Spielautomat besaß mit Herz, Karo, Pik, Hufeisen, Diamant und Glocke sechs unterschiedliche Symbole. Einen Gewinn erzielte der Spieler, dem es gelang, die amerikanische Freiheitsglocke (Liberty Bell) auf allen drei Walzen erscheinen zu lassen. Sensationell war auch die darauf folgende automatische Geldausschüttung.

Der erste Spielautomat mit fünf Walzen
War die Idee erst einmal geboren, ging nun alles Schlag auf Schlag. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch den Umstand, dass der Erfinder selbst kein Patent anmeldete, sodass seine Ideen zum Allgemeingut wurden. Dafür, dass die Öffentlichkeit genügend Anteil an der Innovation nehmen konnte, bürgte der Ort ihrer Platzierung. Die Liberty Bell erfreute nämlich in der Lobby des Flamingo Hilton Hotels in Las Vegas die illustren Gäste. Nur vier Jahre später, im Jahre 1891, folgte der nächste Spielautomaten mit bedruckten Pokersymbolen auf den Walzen. Eine Besonderheit dieses frühen Pokerautomaten war, dass dieser auf fünf Walzen betrieben wurde. Der heutige Standard bei den Slot Spielen wurde also bereits 1891 erreicht. Diesmal hießen die Erfinder Sittman und Pitt, die beide aus dem florierenden New York kamen.

Die Frühzeit der Spielautomaten

Der Kunde hatte gesprochen und sein begeistertes Interesse war für kreative und geschäftstüchtige Köpfe Ansporn und Statement zugleich. Es lag auf der Hand, dass sich in diesem Pionierzeitalter mit Spielautomaten zahlreiche Kunden gewinnen und üppige Profite erzielen ließen. Das ganze Jahrhundert über hielt die USA ein Goldrausch in Atem. Die Spielautomaten erschienen in diesem Klima als attraktive Alternative, um mit weitaus weniger Aufwand sein Glück zu suchen. Überall auf der Welt bereicherten kluge Köpfe nun ihrerseits mit fantastischen Kreationen die Szenerie. Beispiele für Automaten aus der Frühzeit der Spielautomaten Geschichte sind der Würfelspielautomat Fortuna aus dem Jahre 1895 und der Automat Hopp Hopp aus dem Jahre 1905.

Beide Automaten wurden im Deutschen Reich entwickelt und ausgestellt. Hopp Hopp besaß vier Auffangschächte. Fand die Münze nach dem Einwurf den verschlungenen Weg zum Bierglas, erhielt er dasselbe vom Wirt ausgeschenkt. Die anderen drei Schächte waren hingegen Nieten. Bei Fortuna gewann der Kunde nach dem Erzielen eines bestimmten Würfelbildes. Im Jahre 1903 wurde zudem mit der Firma Max Jentzsch & Meerz das erste Unternehmen für Spielautomaten im Kaiserreich gegründet. Aufgrund des Verbots für Glücksspiele mussten diese in Deutschland statt auf Glück auf Geschicklichkeit basieren.

Beim legendären Bajazzo aus dem Jahre 1906 handelte es sich um einen neuen Typus der neuartigen auf Geschicklichkeit basierenden Spielautomaten. Bajazzo war ein Kugelauffanggerät mit einem Clown als Spielfigur. Ähnlich legendär wurden die Zeppelinschleuder, die Mühle im Schwarzwald sowie die Pferderennmaschine Paces Races, deren Namen bereits neugierig machten. In den Goldenen Zwanzigern waren solche Spielautomaten auf Rummelplätzen eine Attraktion.

Prohibition auch in den USA

Ähnlich wie in Deutschland waren die Reaktionen der US-Behörden. Lange vor der Erfindung der ersten Spielautomaten gab es in dem Land Glücksspielgesetze aufgrund der hohen Kriminalitätsrate vor allem im Wilden Westen mit seinen verrufenen Spielhöllen. Kurz nach der Jahrhundertwende erfolgte eine Verschärfung der Glücksspielgesetze in den Vereinigten Staaten als Reaktion auf die Herausforderung durch die Spielautomaten. Dem neuen Gesetz nach durften Spielautomaten keine Geldpreise mehr ausloben. Die Prohibition leistete der Entwicklung der Früchteslots Vorschub.

Die Ära der Früchteslots

Besonders Hersteller von Kaugummis und Bonbons erkannten die Potenziale der Spielautomaten für ihr Geschäft. Schließlich stellten sie als Süßwarenhersteller Produkte her, die für Kunden ebenso wie Geld als Belohnung taugten. Hervor tat sich in diesem Stadium der Spielautomaten Geschichte der Süßwarenhersteller Bell-Fruit-Company. Passenderweise trug das Unternehmen das berühmte Glockensymbol bereits im Namen. Der Unternehmer stiftete die berühmten Fruchtsymbole wie Kirsche, Orange, Zitrone, Pflaume, Melone und Weintrauben. Dies waren die Geschmacksrichtungen seiner Süßigkeiten, die Kunden durch das Erdrehen dieser Symbole gewannen. Außerdem führte er mit dem BAR-Zeichen als Brand ein weiteres Symbol für die Slotmaschinen ein, das die Zeit überdauern sollte. Ab 1908 ging der Unternehmer im Zeitalter des beginnenden Fordismus in die Serienproduktion der Spielautomaten über.

Als die Prohibition in den frühen 30er Jahren in den USA ihr Ende fand, hatte der Ausweg in Sachpreise den Herstellern der Spielautomaten dabei geholfen, diese Zeit zu überbrücken. Noch heute gelten Früchteslots als besonders einfache und schlicht gehaltene Automatenspiele mit den typischen Fruchtsymbolen, die nahe an der Frühzeit der Spielautomaten Geschichte angelehnt sind.

Rasanter Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg sorgte auch in der Spielautomaten Geschichte für eine Zäsur, denn in dem Existenzkampf der Völker war die Leicht- und Konsumindustrie natürlich der Waffenproduktion untergeordnet. Für Zeitgenossen, die in der Stunde Null mit einer unabsehbar langen Periode des nackten Überlebenskampfes unter primitivsten Bedingungen rechneten, verlief auch die Spielautomaten Geschichte überraschend schnell.

Sie schlug sogar Kapriolen, als sich 1949 die Firma NSM-Löwenplay, 1950 die Firma Bally Wullf und im Jahre 1957 die Firma Merkur gründeten. Zudem begann in den 1950er Jahren die Ära der Rotamint-Automaten mit ihren transparenten Drehscheiben. Die Sichtbarkeit der Drehungen ermutigte diverse Glücksritter dazu, durch ein blitzschnelles, kunstvolles Stoppen die Drehscheiben im richtigen Moment zum Stoppen zu bringen.

Während des Wirtschaftswunders schossen die Spielhallen in Westdeutschland wie die Pilze aus dem Boden. Die Vielfalt in den Spielhallen war bereits in den 1950er Jahren bemerkenswert. Für reichlich Abwechslung bürgten Spielgeräte von Gauselmann mit der klassischen Merkursonne, Rotomaten, Elektromaten, Universum-Automaten und viele mehr. Sie alle hatten ihre speziellen Alleinstellungsmerkmale, die sie von anderen Spielgeräten abhoben. Beim Elektromat konnte auf diese Weise eine Ballerina zum Tanzen gebracht werden, während sich der Spieler beim Universum-Automaten an den Phänomenen des Weltalls erfreute.

Von der Mechanik zur Elektromechanik

Im Jahre 1963 begann mit dem Money Honey von Bally Wulff das Zeitalter der elektromechanischen Slots in der Spielautomaten Geschichte. In Gang gesetzt wurden die „einarmigen Banditen“ nun nicht mehr mit einem Hebel, sondern durch Tastendruck. Fortan gab es in den Spielhallen das charakteristische Zusammenspiel der blinkenden Lichter mit dem Klirren fallender Münzen, das noch heute nostalgische Erinnerungen wachruft. Zugleich besaß der Money Honey mit der Halte- sowie der Nudge-Funktion bereits zwei innovative Befehle, die bis heute nachwirken. Es folgte 1967 mit der Goldenen Sieben die erste Slotmaschine mit Bonusspielen. Der erste Videoslot der Spielautomaten Geschichte war im Jahre 1976 „Fortune Coin“. Ein Jahr später folgte der bald ebenso bekannte Triomint von NSM.

Neuer Boom durch Online Casinos

Mit der Ära der Online Casinos in den 1990er Jahren begann die Epoche der Online Slots. Diese bot neuen Unternehmen wie Yggdrasil, NetEnt und Microgaming die Chance zum Aufstieg. Besagte Firmen nutzten diese mit viel Ehrgeiz und großem Können. Mit ihren innovativen Spielkonzepten erarbeiteten sie sich in der Spielerszene einen legendären Ruf. Die Slot Spiele nahmen immer mehr Elemente von Computerspielen in sich auf, einzigartige Spielwelten sorgten für Immersion und es koppelten sich die Bonusrunden vom üblichen Spielgeschehen ab, die Spielern als Belohnung winkten. Scatter wurden zu neuen Sondersymbolen. Meistens genügten drei Scatter auf der Spielfläche zur Freischaltung der begehrten Bonusrunden, in die nun oftmals eine aufregende Video-Einblendung einführte.